ÜBER UNS

Wir sind eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts und tragen den Namen Stiftung Literatur. Unser Stifter Dieter Lattmann dient uns als Vorbild: Sein jahrzehntelanges Engagement für Kultur- und Literaturschaffende ist uns Verpflichtung und Motivation zugleich. Seine Berufung und Arbeit als Schriftsteller und Politiker bestimmen unsere thematische Ausrichtung.

Am 17. April 2018 ist unser Stifter und Vorstandsmitglied Dieter Lattmann Verstorben. Die Stiftung Literatur in seinem Sinne zum Erfolg zu führen und seinem Anspruch dabei gerecht zu werden, ist uns Ansporn und Verpflichtung zugleich. Die Frage: „Was würde Dieter Lattmann tun?“, soll uns auf diesem Weg ein stetiger Begleiter unserer Stiftungsarbeit sein.

Wir sind Ansprechpartner und Förderer politischer Literatur und ihrer Autorinnen und Autoren. Ebenso gilt unser Einsatz der Unterstützung bedürftiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Wir sind politisch unabhängig und überparteilich. Durch unsere Förderung werden keine Gesinnungsnoten verteilt, sondern vielmehr geht es uns um einen lebendigen politischen Diskurs. Diesen durch gute politische Literatur zu beleben, ist ein erwünschter Effekt unserer Arbeit. Beabsichtigt ist aber besonders auch die Förderung sprachlich und stilistisch guter Bücher, die sich von der Dutzendware der unzähligen fortlaufend geschriebenen und veröffentlichten Bücher abheben.

Die Unterstützung in Not geratener Schriftstellerinnen und Schriftsteller ist Ausdruck unseres Verständnisses für die Gefahren einer freien Schriftstellerexistenz und generell für die Widrigkeiten des Lebens, mit denen jeder Mensch konfrontiert sein kann.

Unsere genauen Förderrichtlinien finden Sie hier

Der Stifter (* 15. Februar 1926 – 17. April 2018)

Dieter Lattmann wurde am 15. Februar 1926 in Potsdam geboren. Soziales Engagement hatte für ihn schon früh einen hohen Stellenwert, weswegen er bereits als Jugendlicher in Waisenhäusern half.

Mit einer kurzen Zeit als Flakhelfer, im Reichsarbeitsdienst und schließlich mit der Einberufung zur Kriegsmarine, endete 1943 seine Zeit am humanistischen Gymnasium. Zeit seines Lebens ein kritischer Geist und nie stromlinienförmig, wurde Dieter Lattmann noch kurz vor Kriegsende wegen sog. Wehrkraftzersetzung degradiert. Ein wohlwollender Vorgesetzter ersparte ihm den Einsatz in einer der Bewährungseinheiten, die an besonders gefährlichen Frontabschnitten eingesetzt wurden und überdurchschnittlich vielen Soldaten den Tod brachten.

Nach dem Krieg begann Dieter Lattmann zu schreiben und absolvierte eine Lehre beim Bärenreiter Verlag in Kassel. Nach verschiedenen Verlagsstationen wurde er 1952 Herstellungsleiter im Paul List Verlag in München. Bevor sich Dieter Lattmann entschied ab 1960 als freier Schriftsteller tätig zu sein, war er von 1954 bis 1960 Leiter der Presseabteilung im Piper Verlag.

1957 konnte sein erstes Buch Die gelenkige Generation erscheinen, dem bis heute 15 weitere Bücher, Beiträge in rund 120 Anthologien, verschiedene Hörspiele, Funkerzählungen und Fernsehfilme folgen sollten.

1969 war er Mitgründer und bis 1974 der erste Vorsitzende des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Seit 2006 ist Dieter Lattmann Ehrenvorsitzender des Verbandes, der inzwischen als Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) e.V. firmiert.

Als Mitglied des Deutschen Bundestags von 1972 bis 1980, wurde er zum „Vater der Künstlersozialversicherung“, nachdem er erfolgreich für diese neue Absicherung freiberuflicher Künstler gekämpft hatte. Seit 1980 engagierte sich Dieter Lattmann aktiv in der Friedensbewegung.

In den Jahren 1977 bis 1985 gehörte er dem Präsidium des Goethe-Institutes an.

Dieter Lattmanns schriftstellerisches Werk umfasst Romane, Tagebücher, Essays, Erzählungen, eine Autobiografie etc.

Exemplarisch seien an dieser Stelle folgende Bücher erwähnt: Die Einsamkeit des Politikers (1977), die Romane Die Brüder (1985), Jonas vor Potsdam (1995) und Fernwanderweg (2003) sowie die Autobiografie Einigkeit der Einzelgänger (2006). Zuletzt erschien von ihm Es will Abend werden (2016), die biografischen Aufzeichnungen über das Leben in einer Seniorenresidenz.

Stiftungsvorstand

Der Stiftungsvorstand ist mit der operativen Führung der Stiftung betraut. Er vertritt die Stiftung in allen Belangen nach innen, wie nach außen.

Björn Gerrit Bahner
Politikwissenschaftler und Stiftungsmanager (EBS), als Vorsitzender des Stiftungsvorstands

Arwed Vogel
Schriftsteller und Vorsitzender des VS Bayern in ver.di

Stiftungsrat

Der Stiftungsrat ist das Aufsichtsgremium der Stiftung Literatur. Ihm gehören folgende Personen an:

Dr. Gerd Tersteegen
Rechtsanwalt, als Vorsitzender des Stiftungsrats

Kirsten Fox
Steuerberaterin, als stellvertretende Vorsitzende

06. Oktober 2017, Gründungsfeier der Stiftung Literatur

Am 6. Oktober 2017 fand im Münchner Künstlerhaus die Gründungsfeier der Stiftung Literatur statt. Im Kreise von Freunden, Weggefährten und Bekannten aus der Literaturszene wurde der Stifter Dieter Lattmann und seine Stiftungsgründung gewürdigt. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war das Interview des Stifters durch Dr. Thomas Kraft zum Thema „Literatur und Politik als Lebensthemen und inhaltliche Säulen der Stiftung Literatur.“